Wie klingt Wut in der Musik? Oder Angst? Oder Freude? Beim Mitmachkonzert am 9. Februar in der Esselborner Kirche wurden Gefühle musikalisch zum Ausdruck gebracht. Dabei lernten die großen und kleinen Konzertbesucher, dass Wut zum Beispiel mit Posaune und Röhrentrommel hörbar gemacht werden kann.
Klimpermann (Hartmut Müller) und Opernvogel (Marianne Steinmetz) luden auf eine musikalische Reise in die Welt der Gefühle ein. Foto: Susanne Schopp
Beim Mitmachkonzert ging es nicht nur bei den Musikern emotional zu, auch das Publikum war mit Freude und Eifer dabei. Die Kinder durften mithelfen zu entscheiden, welche Emotion als nächstes thematisiert wird, indem eines der Kinder am Gefühlsrad dreht, während ein anderes die Triangel schlägt. Die Spannung war groß: Welches Gefühl wird wohl als nächstes kommen?
Sogar ein Pups-Kissen wurde beim Konzert eingesetzt, was den Opernvogel so übermütig machte, dass er sich verletzte und in seiner Traurigkeit getröstet werden musste. In das am E-Piano erklingende „Heile, heile Gänschen“ stimmte die sangesfreudige Besucherschar mit ein und nahm erleichtert Anteil, als es dem Opernvogel wieder besser zu gehen schien. Jedoch waren seine Gefühlsfedern verrutscht, weshalb die Emotionen durcheinandergeraten waren. Fröhliche Musik hatte einen traurigen Text, Wut wirkte plötzlich albern. Erst durch eine Korrektur der Federn konnte die Ordnung wiederhergestellt und die Ausdrucksweise der Emotionen eindeutig werden.
Über das Konzert resümierte Susanne Schopp, Mitorganisatorin der Veranstaltung und mit Oliver Weber verantwortlich für Bühnenbild und Technik: „Das mittlerweile dritte Konzert der beiden war ein voller Erfolg und die Kirche war sehr gut besucht. Wir freuen uns immer wieder auf Klimpermann und Opernvogel. Alle großen und kleinen Besucher wurden völlig in ihren Bann gezogen und fieberten begeistert mit. Ich denke alle haben diese wundervolle Reise der Gefühle sehr genossen. Wir hoffen, dass wir die beiden noch lange bei uns begrüßen dürfen. Es war ein gelungener Nachmittag und wir freuen uns schon jetzt auf einen nächsten Besuch und die Geschichten, die uns Hartmut Müller und Marianne Steinmetz mitbringen werden. Ein herzliches Dankeschön an die beiden!“ Ein herzlicher Dank geht auch an Oliver Weber und Susanne Schopp für die im Hintergrund geleistete Arbeit! A. K.
Am 19. Februar fand die konstituierende Sitzung des Vorstands der neuen evangelischen Kirchengemeinde Kettenheimer Grund im Wahlheimer Gemeindehaus statt. An der Zusammenkunft nahmen 18 von 24 gewählten und berufenen KV-Mitgliedern, die Dekanin des Evangelischen Dekanats Alzey-Wöllstein, Pfarrerin Susanne Schmuck-Schätzel, sowie Pfarrerin Anja Krollmann teil.
Die Einladung und Leitung der Sitzung hatte das lebensälteste KV-Mitglied, Wilfried Busch, nach geltendem Kirchenrecht übernommen. Der erklärte den Anwesenden die neue Grundlage im Kirchenrecht, wonach Pfarrpersonen in einem Leitungsgremium unterhalb der Nachbarschaftsraum-Ebene nur noch eine beratende Funktion ohne Stimmrecht ausüben sollen. Pfarrerin Anja Krollmann musste ihre Funktion als bisherige KV-Vorsitzende somit an Ehrenamtliche übergeben.
In den neuen Vorsitz wurde gewählt Wilfried Busch aus Kettenheim, den stellvertretenden Vorsitz hat Michaela Glöckner aus Freimersheim inne. Kollektenrechnerin für alle vier Kirchen im Kettenheimer Grund ist Heike Bläßer aus Wahlheim, Kollektenprüfer sind Michael Förster und Bernd Kern aus Esselborn. Alle wurden mit einem einstimmigen Ergebnis in ihr Amt gewählt.
Im Frühjahr wird die Pröpstin in den Kirchenvorstand kommen, um mit den KV-Mitgliedern, der Dekanin Pfarrerin Susanne Schmuck-Schätzel und Pfarrerin Anja Krollmann die Amtszeit der aktuellen Inhaberin der Pfarrstelle im Kettenheimer Grund zu bilanzieren, bevor es an die Ausschreibung der Pfarrstelle geht. KV-Mitglieder des Nachbarschaftsraums sind an der Ausschreibung zu beteiligen.
A. K.
„Die Glocken haben geläutet, und das in allen vier Gemeinden Esselborn, Wahlheim, Kettenheim und Freimersheim. An allen vier evangelischen Kirchen im Kettenheimer Grund ist auch die lila Facettenkreuz-Fahne gehisst – zum Zeichen dessen, dass heute etwas Besonderes geschieht.“, begrüßte Pfarrerin Anja Krollmann die Anwesenden im Gottesdienst, der am 2. Februar in der Freimersheimer evangelischen Kirche stattfand. „Wir feiern, dass wir aufeinander zugegangen sind.“ Anlass des Festes war die Fusion der evangelischen Kirchengemeinden Esselborn, Kettenheim, Freimersheim, Wahlheim zur Ev. Kirchengemeinde Kettenheimer Grund. Diese neue Einheit gibt es seit dem 1. Januar 2025.
Die Pröpstin hielt die Festpredigt. Fotos von Heike Bläßer
Weitere Ehrengäste waren Dekanin Pfarrerin Susanne Schmuck-Schätzel, der katholische Geistliche der beiden Pfarrgruppen „Alzeyer Hügelland“ und „Alzey-Land St. Hildegard“, Pfarrer Kai Wornath, der Bürgermeister der VG Alzey-Land, Steffen Unger, der Bürgermeister der Ortsgemeinde Kettenheim, Thorsten von Zabiensky, der Bürgermeister der Ortsgemeinde Wahlheim, Jan Bennewitz.
In ihrer Predigt ermutigte Pröpstin Crüwell die Gemeindeglieder dazu, sich gegenseitig an Erlebnisse zu erinnern, die sie mit ihrer Kirchengemeinde verbinden, Geschichten, die man sich immer wieder erzählen kann wie bei einem Familientreffen, die oft mit den Worten beginnen: „Wisst ihr noch?“ Mitglieder der ehemaligen Kirchenvorstände Esselborn, Freimersheim, Kettenheim, Wahlheim hatten auf Bitte der Pröpstin hin bereits vor dem Fest Erinnerungen aufgeschrieben und in einem Ordner gesammelt. Am Ende der Predigt überreichte Henriette Crüwell der neuen Kirchengemeinde ein dickes Ringbuch als Gastgeschenk - verbunden mit der Einladung: „Schreiben Sie weiter an ihrer Geschichte und ergänzen Sie die gesammelten Erinnerungen durch weitere Beiträge aus den Gemeinden!“ Um das Schreiben in die Tat umzusetzen, wurden nach dem Gottesdienst Kugelschreiber mit Aufdruck „Evangelisch im Kettenheimer Grund“ und weiße DINA4 Blätter an die Besucher verteilt.
Auch die Konfirmandinnen und Konfirmanden nahmen aktiv am Geschehen teil: Im Konfi-Unterricht hatten sie mit ihrer Pfarrerin ein kurzes Anspiel einstudiert, bei dem sich zwei ihres Jahrgangs nach zwanzig Jahren Fusion im Kettenheimer Grund in der Freimersheimer Kirche wiedersehen und an die damalige Zeit im Dialog erinnern. Auch die Kaleidoskope, die nach der Predigt an die Anwesenden ausgeteilt wurden, hatten die Jugendlichen im Konfirmandenunterricht farbig gestaltet. Die bunten Röhren mit den kleinen verschiedenfarbigen und verschiedenförmigen Plastikteilchen darin symbolisieren die Kirche, erklärte Pfarrerin Anja Krollmann in einer Meditation zu den Kaleidoskopen. Wie in einem Kaleidoskop finden sich in einer Kirchengemeinde einzigartige Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Glaubensansichten und Meinungen, so dass ein buntes Bild entsteht. Auch eine Kirche ist nie statisch, sondern in Bewegung, denn alles, was lebt, verändert sich. Nichts ist ewig, außer Gottes Zusage, dass Gott in alle Veränderungen mitgeht und bei uns bleibt, damit seine Geschichte mit uns gut wird.
Zwischen den Gebeten, der Predigt und der Meditation gab es Gesangsbeiträge von Stefanie Schröder, begleitet von Oliver Weber am E-Piano, Musik vom Evangelischen Posaunenchor Kettenheimer Grund und Dr. Michael Busch an der Orgel.
Mit festlichen Klängen eröffnete der Evangelische Posaunenchor die Gottesdienstfeier.
Zum anschließenden Beisammensein bei Kaffee und Kuchen lud die Pfarrerin ins katholische Pfarrheim ein, dort hatten fleißige Hände Tische gedeckt, Kuchen und Getränke bereitgestellt, damit der Nachmittag gesellig weitergehen konnte. In einem Grußwort Pfarrer Wornaths wurden gute Wünsche für die neue Kirchengemeinde gesprochen verbunden mit einem Weinpräsent, das bei der konstituierenden Sitzung des Kirchenvorstands geöffnet werden soll.
Ein schönes Zeichen gelebter Ökumene war die Anwesenheit des katholischen Geistlichen im Festgottesdienst und beim anschließenden Kaffeetrinken im katholischen Pfarrheim.
Am Ende des Nachmittags waren sich alle einig, dass es ein gelungener Einstieg ins erste Kapitel der neuen Kirchengemeinde im Kettenheimer Grund war.
Wer Erinnerungen in geschriebener Form an goldene Momente mit seiner Kirche in Esselborn, Freimersheim, Kettenheim, Wahlheim aufschreiben und dem Sammelband hinzufügen will, kann das gerne tun. Die Blätter in DINA4-Format werden im Pfarramt Kettenheim und im Gemeindebüro Wahlheim entgegengenommen, der Geschichten-Ordner ist im Stahlschrank des Gemeindehauses sicher aufbewahrt.
A. K.
„Moin!“, grüßte Erhard Kunz die Besucher des Jahreskonzerts des Evangelischen Posaunenchores Kettenheimer Grund (EPC), das am 8. Dezember in der Kettenheimer Kirche stattfand. Mit dem für die rheinhessische Region ungewöhnlichen Zungenschlag stimmte der Chorleiter die Zuhörenden auf die bevorstehenden Musikstücke ein, die er vom Deutschen Evangelischen Posaunentag (DEPT) 2024 mitgebracht hat. Dieses größte ehrenamtliche Bläsertreffen der Welt war dieses Mal vom 3. bis 5. Mai in Hamburg abgehalten worden. Dort trafen sich etwa 15.000 aktive Blechbläserinnen und Bläser. Erhard Kunz war einer der aktiven Teilnehmenden.
„Moin!“, antworteten die Besucher dem hanseatischen Gruß des Chorleiters entsprechend zu Beginn des Konzerts in Kettenheim. Foto von Gitta Rickerts-Gand
Vom Geist des Posaunentags inspiriert hatte Kunz einige neue Kompositionen, die in Hamburg zu hören waren und in einem Wettbewerb prämiert worden sind, mit seinen Bläsern für das Jahreskonzert 2024 einstudiert, darunter das Musikstück „Segel Setzen“ von Jens Uhlenhoff, das den 2. Preis beim Kompositionswettbewerb DEPT2024 erhalten hat, und das drittplatzierte Stück „Wie ein neuer Tag“ von Matthias Bucher.
Neben neuen Tönen gab es beim musikalischen Abend des EPC auch altbewährte Melodien zum Mitsingen, so die adventliche Weise „Maria durch ein Dornwald ging“ und „Es kommt ein Schiff geladen“, ein Choral, der zu den ältesten deutschsprachigen geistlichen Gesängen gehört. Die wohl aus dem Elsass stammende Melodie wurde in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts aufgezeichnet, der Text findet sich zum ersten Mal 1608 im Andernacher Gesangbuch.
Zwischen der Musik hatte Pfarrerin Anja Krollmann Gedanken zur geistlichen Erbauung mitgebracht, so einen Text über das Warten auf die Ankunft Gottes in der Welt, worauf sich Christinnen und Christen jedes Jahr im Advent vorbereiten. Als nächstes gab es einen hoffnungsfrohen Text aus dem Buch des Propheten Jesaja Kapitel 60 zu hören, in dem die Herrlichkeit Gottes verheißen wird, die sich im Leben aller Menschen wiederspiegeln will.
Nach dem Konzert lud der Posaunenchorleiter alle Anwesenden ein, zu kühlen Getränken und Salzgebäck in der Kirche zu verweilen, was von vielen gerne angenommen wurde. Die Türkollekte kam dem Posaunenchor zugute, der seine Noten und Instrumente über Spendengelder anschafft, die Vergütung des Leiters wird von der Kirchengemeinde finanziert. Zu dessen Arbeit gehört auch der kostenlose Unterricht für alle, die ein Blechblasinstrument erlernen möchten, um im EPC mitzuspielen. Wer Interesse daran hat, meldet sich bei Erhard Kunz, Tel.: 06731-7379. A. K.
Zur Lesung „Pater Brown und das blaue Kreuz – eine Kriminalgeschichte von Gilbert Keith Chesterton“ umrahmt von keltischen Klängen des Shamrock-Duos hatte die Evangelische Kirchengemeinde Kettenheim am 10. November eingeladen.
Die humorvolle Kurzgeschichte las Jupp Fuhs. Dazwischen erklang Musik nach irischer, schottischer, walischer und bretonischer Weise. Die Klänge gestalteten Jupp und Hilde Fuhs gemeinsam. Sie sind zusammen das Shamrock-Duo.
Ihren Gesang begleitete Hilde Fuhs abwechselnd mit Harfe, Mandola und Concertina, einer Art Akkordeon. Bei instrumentalen Stücken kam auch die Flöte zum Einsatz, während Jupp Fuhs mit Löffeln und Bodhran, der irischen Trommel, für die Rhythmik sorgte oder den Gesang seiner Frau mit der Streichharfe untermalte. Musikalisch gekonnt und fingerfertig begeisterten beide das Publikum. A. K.